Ackermelde – Das vergessene Wildgemüse neu entdeckt
In der heutigen Zeit, in der Regionalität, Saisonalität und Wildkräuter wieder an Bedeutung gewinnen, erleben viele alte Kultur- und Wildpflanzen eine Renaissance. Eine davon ist die Ackermelde (Atriplex patula), auch bekannt als Spießmelde oder Bauernspinat. Lange Zeit übersehen, bietet sie eine spannende, nachhaltige Ergänzung für die moderne Küche – und das ganz ohne exotische Zutaten oder aufwändige Zubereitung.

Was ist Ackermelde?
Ackermelde gehört zur Familie der Fuchsschwanzgewächse und ist eng mit Spinat, Mangold und Roter Bete verwandt. Sie wächst bevorzugt auf nährstoffreichen Böden, gerne an Feldrändern, auf Brachflächen oder in Gärten – oft als vermeintliches „Unkraut“. Ihre lanzettlichen, manchmal spießförmigen Blätter sind zart und mild im Geschmack. Junge Pflanzen erinnern an Spinat, ältere können herber und mineralischer schmecken.
Geschmack und Nährwert
Geschmacklich bewegt sich Ackermelde zwischen jungem Spinat und Mangold – mit einer leicht salzigen Note, die sie besonders in sommerlichen Gerichten interessant macht. Sie enthält wertvolle Inhaltsstoffe wie Vitamin C, Eisen, Kalzium und sekundäre Pflanzenstoffe. Ihr natürlicher Gehalt an Oxalsäure ist etwas geringer als bei Spinat, was sie für viele Menschen bekömmlicher macht.
Verwendungsmöglichkeiten in der Küche
Ackermelde lässt sich vielseitig einsetzen – sowohl roh als auch gegart. Hier ein paar Inspirationen:
- Im Salat: Junge Blätter der Ackermelde können roh gegessen werden. In Kombination mit anderen Wildkräutern oder Blattsalaten bringen sie eine frische, leicht nussige Note.
- Als Gemüsebeilage: Wie Spinat kann Ackermelde kurz gedünstet oder in Butter geschwenkt werden. Mit Knoblauch oder Zwiebeln verfeinert, ergibt das eine schmackhafte Beilage zu Kartoffeln, Eiern oder Getreidegerichten.
- In Suppen und Eintöpfen: Die Blätter eignen sich hervorragend zum Mitkochen – sie behalten eine angenehme Textur und ergänzen herzhafte Speisen mit ihrer milden Würze.
- In der Pasta oder im Omelett: Kurz blanchiert und grob gehackt passt Ackermelde wunderbar in Nudelgerichte oder herzhafte Eiergerichte. Sie bringt Frische und Farbe auf den Teller.
- Getrocknet oder als Pulver: Wer größere Mengen erntet, kann die Blätter trocknen und fein mahlen – ideal als grünes Gewürz für Dips, Brotaufstriche oder Smoothies.
Tipps zur Ernte und Verarbeitung
Ackermelde wächst meist ab Mai bis in den Spätsommer. Die jungen Triebe sind am zartesten und besten geeignet für die Küche. Beim Sammeln gilt wie bei allen Wildpflanzen: Nur an sauberen Orten ernten, die Pflanze sicher bestimmen und behutsam mit dem Bestand umgehen. Vor der Verarbeitung empfiehlt sich gründliches Waschen, um Staub und Insekten zu entfernen.
Fazit: zurück zu den Wurzeln
Die Wiederentdeckung der Ackermelde ist ein kleiner Beitrag zur Vielfalt auf unseren Tellern – geschmacklich wie ökologisch. Sie zeigt, dass kulinarische Schätze oft direkt vor der Haustür wachsen. Wer neugierig ist und gerne mit saisonalen Zutaten experimentiert, findet in der Ackermelde eine überraschend vielseitige Begleiterin für die grüne Küche.
Rezepte zu Ackermelde gibt es auf meinem Kochlustblog. Zum Beispiel eine oberköstliche Quiche.

Oder eine leckere Gemüsesuppe mit Kartoffeln.

Oder Meldepfannkuchen mit Ratatouille.

Hier geht es zu den Ackermelde-Rezepten auf meinem Kochlustblog.