
Jeder kennt ihn: den kleinen hübschen Marienkäfer. Doch nur wenige wissen, wie er sich entwickelt.

Diese Entwicklung habe ich fotografisch festgehalten, denn ich habe auf meiner Terrasse eine Marienkäferlarve entdeckt, und netterweise hat sie sich als Fotomodell zur Verfügung gestellt.
Marienkäferlarven sehen völlig anders aus als die runden, gepunkteten Käfer, die man als Erwachsene kennt. Sie erinnern eher an kleine, längliche Mini-Krokodile mit sechs Beinen. Ihre Körper sind oft schwarz oder dunkelgrau gefärbt, manchmal mit orangenen oder gelben Flecken, und sie wirken etwas stachelig oder warzig.

Vorliebe für Blattläuse
Marienkäferlarven sind gefräßige Räuber und haben eine enorme Vorliebe für Blattläuse. Eine einzelne Larve kann während ihrer Entwicklungszeit mehrere Hundert Blattläuse fressen. Sie durchstreifen aktiv Blätter und Stängel auf der Suche nach Beute, packen die Blattläuse mit ihren kräftigen Mundwerkzeugen und saugen sie aus.

Das Ganze ist für die Pflanzen ein Glücksfall: Marienkäferlarven sind hervorragende biologische Schädlingsbekämpfer. Besonders in Gärten oder auf Feldern helfen sie dabei, Blattlauspopulationen natürlich zu regulieren, lange bevor erwachsene Marienkäfer in großer Zahl auftauchen.



Ei
- Weibliche Marienkäfer legen ihre Eier meist in kleinen Gruppen auf der Unterseite von Blättern ab, oft in der Nähe von Blattlauskolonien (praktisch: gleich Futter vor der Nase).
- Die Eier sind länglich-oval, gelb bis orange und etwa 1–2 mm groß.
- Nach wenigen Tagen (je nach Temperatur 3–10 Tage) schlüpfen die Larven.


Larve

- Form: länglich, leicht stachelig, erinnert ein bisschen an Mini-Drachen oder winzige Alligatoren.
- Farbe: meist dunkel (schwarz oder dunkelgrau) mit hellen Flecken (gelb/orange).
- Ernährung: ausgesprochen gefräßig, mit klarer Vorliebe für Blattläuse, aber auch andere weiche Insekten.
- Wachstumsphasen: Die Larve durchläuft vier Häutungen (Larvenstadien), wird dabei immer größer und aktiver.
Puppe




- Am Ende der Larvenphase sucht sich das Tier einen geschützten Platz an einem Blatt oder Stängel.
- Die Larvenhaut platzt auf, und darunter kommt die unbewegliche Puppe zum Vorschein.
- In dieser Phase findet der Umbau des Körpers statt – alle Organe und Strukturen werden zu ihrer „Erwachsenenform“ reorganisiert.
- Dauer: meist 1–2 Wochen.
Erwachsener Marienkäfer

- Beim Schlüpfen sind die Käfer noch blassgelb und weich; die typischen Punkte und Farben entwickeln sich erst in den folgenden Stunden.
- Nun beginnt die Käfersuche nach Partnern und geeigneten Futterplätzen (sowohl Blattläuse als auch Pollen/Nektar, je nach Art).
- Lebensdauer: einige Wochen bis mehrere Monate, manche Arten überwintern als Erwachsene in geschützten Verstecken.

